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Aktionstage Schichtwechsel

Im Rahmen einer bundesweiten Aktion am 25.09.2025 konnten Mitarbeitende aus Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes Werkstätten, Tagesförderstätten und andere Leistungsanbieter als Experten der Teilhabe für Menschen mit Behinderungen kennenlernen. Sie können die Vielfalt der Tätigkeiten erleben und vor Ort selbst mitarbeiten.
Menschen mit Behinderungen aus Werkstätten, aus Tagesförderstätten und von anderen Leistungsanbietern wiederum lernten am Aktionstag ein Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes näher kennen. Sie sammeln dort neue Erfahrungen, entdecken neue Berufsfelder und können potenzielle künftige Arbeitgeber*innen von sich überzeugen.

Über das verbindende Thema Arbeit schafft der bundesweite Aktionstag Schichtwechsel Raum für Begegnungen und für neue Perspektiven und hilft, Vorurteile und Klischees abzubauen.
Die BAG WfbM (Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen) koordiniert den Aktionstag Schichtwechsel auf Bundesebene seit 2019. Entwickelt wurde er im Jahr 2017 von den 16 Berliner Werkstätten und der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen Berlin.

Mit rund 370 teilnehmenden Werkstätten und einer Teilnehmerzahl von insgesamt 4.800 Menschen, davon 2.700 Beschäftigte aus Werkstätten und 2.100 Tauschpartner*innen aus Unternehmen, hat der Aktionstag Schichtwechsel 2025 die Rekordbeteiligung aus dem letzten Jahr erneut übertroffen.

Auch Bärbel Bas, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, stellte die Bedeutung des Aktionstages heraus: „Wir brauchen in unserer Gesellschaft weiterhin mehr Inklusion, Respekt und Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. Und natürlich mehr Sichtbarkeit. Ich freue mich daher sehr, dass der bundesweite Aktionstag Schichtwechsel so erfolgreich geworden ist. Er zeigt, dass Teilhabe und gleiche Chancen für alle nicht nur verbriefte Rechte darstellen, sondern eine echte Bereicherung sind. Der Aktionstag erinnert uns auch daran, Barrieren weiter abzubauen und Inklusion konsequent weiter voranzubringen“.

Auch in den Pidinger Werkstätten wurde dieses Angebot umgesetzt. 3 Führungskräfte der Firma Grassl Enzian und der 3. Bürgermeister der Gemeinde Bischofswiesen, Wolfgang Fegg, brachten sich in verschiedenen Arbeitsbereichen ein, erlebten den Perspektivenwechsel unmittelbar und nahmen bleibende positive Eindrücke mit. Martin Beierl, Geschäftsführer von Grassl Enzian, war nicht nur überrascht über das breit gefächerte Angebot an Arbeit, sondern vor allem beeindruckt von der Qualität der Arbeit, den Kompetenzen der Mitarbeiter und der positiven Arbeitsumgebung: „Was die Mitarbeiter der Pidinger Werkstätten können, wie gut sie ihre Arbeiten ausführen – alle Achtung: Jetzt haben wir mal mit eigenen Augen gesehen, wie anspruchsvoll Katis Arbeit in der PWLH ist und wie die gesamte Werkstätte funktioniert!“

 

Fachsimpeln bei einer Führung durch die Metallabteilung
v.l.n.r Stefan Gasser (Teamleiter Metall); Hermann Seeböck (Geschäftsführer der Pidinger Werkstätten GmbH); Vlad Russu, Angelika Kunz, Martin Beierl (Grassl Enzian); Wolfgang Fegg (3. Bürgermeister Bischofswiesen)

Kati Owczarek, eine Mitarbeiterin der Pidinger Werkstätten, ist regelmäßig bei der Firma Grassl zur Außenarbeit und unterstützt dort das Lagerteam beim Versand der bestellten Waren. Sie hat den „Bossen vom Grassl“ bei deren Besuch in der PWLH gezeigt, wie die Arbeiten gemacht werden müssen, hat denen natürlich ganz genau auf die Finger gesehen und hatte jederzeit die rechten Tipps parat.

Mitarbeit in der Produktion 2
„So leicht is des gar ned!“
Martin Beierl unter sachkundiger Beobachtung von Kati Owczarek

 

Mitarbeit in der Produktion 1
„Stellt sich ganz gut an, der Vladi“ grinst Kathi Owczarek. Sie ist ein Profi in Sachen Mustermappen. Er ist der Lagerleiter beim Grassl.

Wolfgang Feggs Aktionstag war so angelegt, dass er mit „seinen“ Bischofswieser Mitbürgern, die in der Werkstatt arbeiten, unterwegs war. Schon um 7.20 Uhr ging`s los mit dem Shuttlebus, dann durfte der Wolfgang in der Schreinerei, der Küche und einer Dienstleistungsgruppe mitarbeiten und wurde jeweils von Fachkräften und Mitarbeitern sachkundig unterwiesen, angeleitet und zu allen möglichen Arbeiten eingeteilt. „Des hat mir imponiert, was hier alles geboten und auch verlangt wird. Mein Staffellauf in der PWLH war eine wertvolle Erfahrung in dieser wichtigen und starken Einrichtung. Ich hab echt dazugelernt, habe wunderbare Begegnungen gehabt und eine Gaudi noch dazu – wir bleiben im Austausch!“ verabschiedete sich Wolfgang, als er in den Bus stieg und es zurück ging nach Bischofswiesen.

Mitarbeit in der Küche
Hat sich gut geschlagen in der Küche und darf wiederkommen: Wolfgang Fegg (3.v.L)

Der nächste Aktionstag Schichtwechsel wird am 24.09.2026 stattfinden. Interessierte Unternehmen und Personen können sich gerne bei den Pidinger Werkstätten informieren.